Ausgabe 06.25:
Maria Fisahn : Fluchtgeld (2010)
von Hermann Büchner (Berlin)
Von Künstlerinnen und Künstlern gestaltete fiktive Banknoten nehmen in Format und den Elementen Bezeichnung, Nennwert und Seriennummern, bildlicher Darstellung - wie Gebäuden und Personen - Bezug auf reale Zahlungsmittel. Doch steht die kritische Auseinandersetzung mit sozialen und wirtschaftlichen Zuständen, die durch die Finanzsysteme mit geprägt oder sogar dominiert sind, im Fokus der künstlerischen Arbeit.
Die in Hamburg lebende Künstlerin Maria Fisahn kreiert seit vielen Jahren eigene fiktive Banknoten, indem sie Papier oder auch Textilien bedruckt, bestempelt oder collagiert.
Ihre Arbeit „Fluchtgeld“ wird in der aktuellen Ausgabe des Magazins Stiftung&Sponsoring vorgestellt.
Die Tradegate AG │ Berliner Effektenbank und die Sammlung Haupt laden zur Vernissage einer Ausstellung mit Werken zum Thema Geldkunst sowie zum Nachdenken über den Umgang mit Geld am 15. Oktober 2025, 18:30 Uhr in die
Berliner Effektenbank, Kurfürstendamm 129 d, 10711 Berlin, ein.
Sammler Prof. Dr. Stefan Haupt stellt in einem Live-Gespräch mit Thomas Waterstradt ausgewählte Werke aus seiner Sammlung vor, die auch im Original betrachtet werden können.
Maria Fisahn kreiert seit vielen Jahren eigene fiktive Banknoten, indem sie Papier oder auch Textilien bedruckt, bestempelt oder collagiert. Erste Geldkunstarbeiten beziehen sich Anfang 1993 auf Urformen des Geldes in der Kulturgeschichte. Ihre ›Währung‹ versieht die Künstlerin mit Aufschriften wie »Strafgeld«, »Wohngeld«, »Haushaltsgeld« oder »Brautgeld« und thematisiert im damit entstehenden sozialen oder sozialkritischem Bezug unterschiedliche Problematiken, Aspekte des Geldverkehrs und des Konsumverhaltens. Sie greift gesellschaftliche relevante Themen, bestehende Konflikte und Widersprüche, aber auch Alltägliches und Heiteres – wie beispielsweise mit »Erdbeergeld« oder »Zaubergeld« – in ihren Wort-Bild-Kreationen auf. Kunstgeld kann hier als die Künstlichkeit von Geld gelesen werden, den Geldwert von Kunst hinterfragen. Für die Künstlerin steht der Tauschwert dabei im Fokus.