Die aktuelle Neuvorstellung präsentiert die in den Sammlungsbestand aufgenommene Kollektion handgedruckter Kunstgeld-Scheine des in Regensburg ansässigen Künstlerduos Reßl/Schobel, entstanden im Rahmen eines Artist-in-residence-Projekts in Halle (Saale).
Mit Arbeiten u. a. von Stephen Barnwell (United States Of Islam $), JSG Boggs (Boggsmark), Dadara (Like, Love, Zero), Nikolaus Eberstaller (Honey Money), Helmut King (Kretzer), Achim Schnurrer (M0M – MY 0WN MONEY) oder den Brakteaten von Sven Kalden kann die Sammlung Haupt auf einen interessanten Querschnitt ganz unterschiedlicher Künstlergeld-Kreationen verweisen.
Von Künstler:innen gestaltete fiktive Banknoten nehmen in Format, Bezeichnung, Nennwert und Seriennummern sowie bildlicher Darstellung – wie Gebäuden und Personen – Bezug auf reale Zahlungsmittel. Doch steht die kritische Auseinandersetzung mit sozialen und wirtschaftlichen Zuständen, die durch die Finanzsysteme mit geprägt oder sogar dominiert sind, im Fokus der künstlerischen Arbeit.
Die Werkgruppe von Paul Reßl und Lina Schobel bringt hier eine weitere eindrucksvolle Facette ein.
Die vorder- und rückseitig gestalteten Scheine fallen durch phantasievolle Ornamentik und vor allem durch die Haptik des Trägerpapiers auf.
Neben der künstlerischen Individualität der in Kombination von Holz- bzw. Linolschnitt und Radierung auf schwerem Büttenpapier ausgeführten Hand-Drucke zeichnet sich die Edition durch einen spezifischen Entstehungs-Kontext aus: das von der Kunststiftung Sachsen-Anhalt geförderte Projekt wurde in Gestalt eines mehrwöchigen ‚Gastspiels‘ im Kunst- und Projektraum Kiosk am Reileck in Halle (Saale), seit 2009 betrieben vom hr.fleischer e. V., durchgeführt. Teil der Aktion war nicht nur die Renovierung des Objekts – eines ehemaligen Zeitungskiosks der DDR-Serie K600 – sondern auch die temporäre Nutzung als Sitz der eigenen Geldwäsche-Bank und zugleich Produktionsstätte der Eigenwährung.
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Projektbeschreibung des Künstlerduos mit weiteren Abbildungen: PDF
Paul Reßl und Lina Schobel: Ich druck mir das Geld, wie es mir gefällt – 5 gelb / 5 grün / 10 orange / 15 gelb/rosa / 20 rosa / 50 rot / Scheck, 2025, siebenteilig, je 8 × 20 cm, Holzschnitt/Radierung (5 gelb, 15, 20), Linolschnitt (5 grün), Holzschnitt (10, 50), Linolschnitt ( Scheck) · Werkabbildungen: Reßl/Schobel






