Zum Werkkomplex »Honey – Home made money« von Niklaus Eberstaller hat Alexa Küter mit Schwerpunkt auf die eigens vom Künstler für die Ausstellung MUSE MACHT MONETEN kreierte »Bode Edition« einen höchst detaillierten und ebenso so anregend zu lesenden, reich bebilderten Beitrag für die Publikation des Deutschen Geldschein- und Wertpapiersammler e. V., Information für Papiergeld- & Wertpapiersammler, DGW Heft 2017-2, verfasst.
Geld, egal ob in Form von Scheinen oder Münzen, hat gegenständlich und metaphorisch zwei Seiten. Auf dinglicher Ebene sprechen Numismatiker von Vorder- und Rückseite bzw. von Avers und Revers. Auf metaphorischer Ebene hat Geld als Zahlungsmittel eine gute und eine schlechte Seite. Diese Bipolarität wohnt aber genaugenommen nicht dem Geld selbst inne, sondern dem, der es besitzt: Der Geldhaber ist ein Machthaber, er kann das Geldmittel in gute und schlechte Dinge (Gegenstände, Handlungen etc.) transformieren.
Den süßen, nahrhaften, aber auch leicht klebrigen Charakter von Geld legte im Jahr 2011 der österreichische Künstler Nikolaus Eberstaller durch sein »Honey« frei.
Honey ist ein Akronym aus «Home Made Money« – ein Hinweis auf die Produktion im Künstleratelier sowie den viskosen Charakter sowohl von Honig als auch von Geld. (aus: Alexa Küter: Nikolaus Eberstaller. »Honey – Home made money, Bode Edition« (2016), in: Information für Papiergeld- & Wertpapiersammler, DGW Heft 2017-2, S. 20-29)