Das seit kurzem in den Sammlungsbestand aufgenommene Werk aus der über 60 Motive umfassenden Serie des Berliner Fotografen gibt einen ganz besonderen Blick der künstlerischen Beschäftigung mit dem Thema Geld.
Die Serie knüpft an die Überzeugung des Künstlers von der erzählerischen Kraft der Dinge an. Er fotografierte für einen Kunst-am-Bau-Wettbewerb der Deutschen Bundesbank (Neubau der Hauptverwaltung Berlin) die Bildmotive – bzw. Ausschnitte davon – auf Geldscheinen aus 27 Mitgliedsländern der Europäischen Union sowie Banknoten aus der Sowjetunion, der DDR, aus Jugoslawien und der CSSR.
Diese Staaten machten im Prozess der politischen Umwälzungen und der Auflösung des Ostblocks ab Ende der 1980er Jahre signifikante Veränderungen durch.
Mit dem für die Sammlung erworbenen Blatt hat man gleichsam eine Insignie der mit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten vor 25 Jahren untergegangenen DDR vor Augen.
Der von Wüst porträtierte 100-Mark-Schein zeigte auf der Rückseite den Palast der Republik, der nicht nur als Machtzentrum in der DDR galt, sondern in dem von der ersten frei gewählten Volkskammer am 23. August 1990 auch der Beitritt des Landes zur BRD beschlossen wurde.