Werke der Sammlung vorgestellt: »The gold potato« von Colette Lumière


Die goldene Knolle der Geheimagentin


Colette Lumière ist eine seit Beginn der siebziger Jahre bekannte gattungsübergreifende Künstlerin (Early Street Art, Performance, Installation, Punk-Musik, Multimedia, Malerei und Konzeptkunst), die unter anderem regelmäßig in New York, Paris und Berlin arbeitet. Ihre frühen bahnbrechenden Performances und Installationen und die Übernahme von Persönlichkeiten in Selbstportraits beeinflussten andere Künstler wie Cindy Sherman, Keith Haring, Basquiat oder Jeff Koons sowie beispielsweise Madonna und Lady Gaga in der Popkultur; und ihre Wirkung in die Welt der Künste, Musik, Mode und Design hält bis heute an.

Mata Hari ist neben Olympia, Countess Reichenbach, Ophelia oder Lumière eine der in verschiedenen Schaffensphasen angenommenen Personae, die sie häufig im Rahmen eines „Living Environment“ inszeniert. Beispielsweise führte sie im Whitney Museum ihren eigenen Tod als „Colette“ auf, um am nächsten Tag im heutigen MoMA PS1 ihre Wiedergeburt als „Justine of the Colette is dead Co.“ zu zelebrieren.
„Mata Hari and the stolen potatoes“ ist die Kunstfigur, die Colette während ihrer ersten Berliner Residenz 1984-85 schuf und verkörperte: eine mysteriöse, attraktive (Doppel-?)Agentin im Westen der vom Kalten Krieg geteilten Stadt, ständig begleitet von den goldenen Kartoffeln im Rahmen ihrer Auftritte. Einer dieser Performances „Mata Hari and the stolen potatoes“, vor dem Hintergrund der Berliner Mauer, ist in dem Arthouse-Film gleichen Namens (1984) dokumentiert.
Die Kartoffel, ihre nach eigenen Angaben damals liebste deutsche Speise, wird hier als wertvolles Diebesgut und erotisches Requisit genutzt; getreu dem Prinzip, dass ihr gesamtes Umfeld von der Kleidung bis zum umgebenden Raum von ihr stets selbst gestaltet ist, vom Scheitel bis zur Sohle, vom Fußboden bis zur Decke. (…)

weiterlesen im PDF (Text von Peter Ungeheuer)


Sammler Stefan Haupt zur Arbeit im Kontext des Sammlungsbestands
„Colette arbeitete mit der Kartoffel. Aber eine goldene Kartoffel kann man weder essen, noch macht sie satt. Genauso ist es mit dem Geld. Die Arbeit von Colette erinnert an König Midas. Alles, was er berührt, wird zu Gold. In ganz anderer Interpretation begegnet uns das Thema mit dem ebenfalls im Sammlungsbestand befindlichen Ensemble dreier Acryl-/Tuschzeichnungen ‚Midaskomplex I bis III‘ von Will Kempkes, dezent verziert mit goldenem Glitter.“

Informationen im Internet:

Colette Lumière bei Instagram

aktuelle Ausstellung in der Company Gallery, New York:
Colette Lumiere: Everything She Touches Turns To Gold, 16.1. – 1.3.2025
mit zahlreichen Werkabbildungen

Präsenz der Künstlerin auf der Website der Company Gallery

Biografie, PDF (Website der Company Gallery)

Porträt der Künstlerin auf der Website der Art Basel (2023)

Everything She Touches Turns to Gold
An Interview with Colette Lumiere by Karly Quadros, Autre Magazine, 11.2.2025

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