Stiftung&Sponsoring – Teil 39


Ausgabe 01/2023:
Philipp Valenta: Blüte 50 Pesos, Kolumbien (2021)
von von Philipp Lange und Hermann Büchner, Berlin

Eine Arbeit
aus der Werkgruppe »Herbarium« von Philipp Valenta bereichert seit kurzem den
Bestand der Sammlung Haupt, in der sich schon mehrere Werke des in
Gelsenkirchen lebenden Künstlers befinden. Er nähert sich dem Thema Geld in
druckgrafischen Arbeiten und Collagen, mit Objekten sowie in Form von Aktionen und
Performances:



»Ich beschäftige mich
in meinem künstlerischen Werk mit Verhältnismäßigkeiten und Wertschöpfungsprozessen.
Definitionen von Luxus, Exklusivität und edlen Gütern sowie ihre Hinterfragung
sind Ankerpunkte meiner Arbeit.«

Valenta, geboren 1987 in Hattingen, studierte von
2007 – 2012 Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar. 2014 – 2017
schlossen sich das Masterstudium Metallgestaltung an der HAWK Hildesheim und
2018 – 2019 ein Meisterschülerstudium an der HBK Braunschweig an. Seit 2012
Arbeitsstipendien und Residencies u. a. in Deutschland, Spanien und Island,
zahlreiche Ausstellungen und –beteiligungen.

Zum Herbarium-Zyklus erläutert Valenta:

»Auf
vielen Geldscheinen weltweit werden sehr detailliert unter anderem Teile der
jeweils heimischen Flora abgebildet – nicht zuletzt einige Blüten, die
stellvertretend für das Land oder die Region stehen. Als globale
Pflanzensammlung der anderen Art werden sowohl alte wie auch im Umlauf
befindliche Scheine gesammelt und die Blüten in Rahmen ›präpariert‹. Insbesondere
im Deutschen findet sich zusätzlich die Verbindung der ›Blüte‹ als einer Form
von Falschgeld, die die Frage nach der Künstlichkeit des Herbariums aufgreift.«



Nicht selten erschließt sich den Betrachtern
dieser Doppelsinn ein wenig zeitversetzt, wenn sie erkennen, dass es sich bei
den Ornamenten um Teile echter Banknoten handelt.

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