In der vorgestellten
Arbeit lässt Hussel die Rückseite einer 20-Mark-Banknote des Deutschen
Kaiserreichs von 1910 fast völlig in der Übermalung zurücktreten. Aus dem motivischen
Quer- ins adaptive Hochformat gestellt, wird aus dem zentralen Emblem der nur
ahnbare übergroße Kopf eines skurrilen
Männekens
mit erhobenen Armen. Ein Strichmännlein, das sich mit dem – durch die
Formattransformation gute lesbaren – Spruch so recht nicht abfinden will: »Wer
Banknoten nachmacht oder verfälscht …«. Der Künstler übrigens auch nicht. Er
nimmt Kunstfreiheit für sich in Anspruch und die (an sich wertlosen) und
mangels guter Erhaltung auch für Notaphilisten eher uninteressanten Scheine her
und nutzt sie einfach als Malgrund, wobei es ihm der 20er von 1910 besonders angetan
zu haben scheint: Weitere acht Variationen finden sich in den beiden u. g.
Publikationen. Wie in seinem gesamten Werk äußerst sich der Zeichner – in Nachrufen
zuweilen der ›erste und letzte Dadaist der DDR‹ genannt – provokant, rätselhaft,
ironisch, frisch und unbändig im Duktus … So auch, wenn es um’s Geld geht.
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