Stiftung&Sponsoring – Teil 35

Ausgabe 03/2022:
Sebastian Siechold: »Schein – Nische«
von Hermann Büchner (Berlin)

In  der 35. Folge der Vorstellung von Werken der Sammlung Haupt im Magazin Stiftung&Sponsoring wird die Arbeit »Schein – Nische« von Sebastian vorgestellt.

Seit mehreren Jahren nimmt das Thema Geld einen zentralen Platz im Schaffen des in Berlin lebenden Künstlers ein. Geboren 1982 in Quedlinburg, studierte er von 2003 bis 2009 freie Kunst und Bildhauerei an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin und war anschließend Meisterschüler bei Prof. Else Gabriel.
In zahlreichen Arbeiten hat Siechold Original-Banknoten zum Ausgangspunkt der künstlerischen Auseinandersetzung gemacht, diese beschriftet, überzeichnet, aufgestapelt oder in serieller Reihung interpretiert. Seine erste Geldkunst-Arbeit zum Thema war die einseitig zu einer spiegelglatten Fläche beschliffene 1-€-Münze im Jahr 2006.

Im Falle der hier vorgestellten Geldschein-Adaption wurde aus einem 20-€-Schein das Wort NISCHE herausgeschnitten, um dann aus den generierten Buchstaben in neuer Mischung das doppeldeutige und zugleich dessen Ursprung kennzeichnende Anagramm SCHEIN zu legen.
»Schein – Nische« verknüpft, wie auch eine etwas frühere gleichnamige Arbeit – deren Ausgangspunkt eine 5-€-Banknote war – und der One-Dollar-Schein basierte Schnitt »Schlaf – Falsch«, beide Aspekte, die wichtige künstlerische Ausdruckformen Sebastian Siechold sind: Anagramme unter direkter Benutzung von Banknoten.

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