Mit dem 1000-Kretzer-Schein aus der Serie »Support Art … (Don’t) Buy A King« wird in der soeben erschienenen Ausgabe des Magazins Stiftung&Sponsoring (02/2019) ein Beispiel des Künstlergeldes aus dem Bestand der Geldkunst-Sammlung Haupt vorgestellt, das für die humorig-hintersinnige Sicht auf Währungsphänomene steht.
Der in Lindau am Bodensee und Bregenz arbeitende Künstler ist im Vorarlberger Land und darüber hinaus für seine farbintensiven, der Stilistik des Comics nahestehenden Kreationen bekannt, mit denen er in unterschiedlichen Materialien und auch durch die künstlerische Aneignung von Gebrauchgegenständen – darunter beispielsweise bemalten Musikinstrumenten – für Aufmerksamkeit sorgt. Dies stets mit einem gehörigen Schuss Humor, so auch im Falle seiner ›Eigenwährung‹.
Die Kretzer-Serie setzt sich mit dem Problemfeld Kunstmarkt und Marktkunst auseinander, ähnlich wie schon Kings Kunstprojekt Y2K-Pix aus dem Jahr 2000. Damals ging es um schnelles Produzieren und ebenso schnelles An-den-Mann-bringen: Der Künstler unternahm den Versuch, jeden Tag ein neues Bild im Postkartenformat herzustellen und zu verkaufen. Diese Mini-Bilder bot er in einem Café zu erschwinglichen Preisen an.
Das Kretzer-Geld läutete die nächste Stufe in seiner Auseinandersetzung mit der Kommerzialisierung der Kunst ein: Anlässlich der 50. Biennale in Venedig im Jahr 2003 und auf Anregung von Piermario Ciani hatte King zunächst nur den 50 Kretzer-Schein entworfen und, gemeinsam mit anderen Künstlern und ihren Währungen, in einer Performance an Passanten verteilt. Er entwickelte sodann eine komplette Serie in den Wertstufen 5, 10, 20, 50, 100, 200, 500 und 1000 Kretzer. Diese brachte er am 1. August d. J. sehr erfolgreich in Umlauf, als im Rahmen eines Events in der Bregenzer Raiffeisenbank echte Banknoten gegen Kretzer-Scheine getauscht werden konnten.