Vor fast exakt 50 Jahren, am 15. August 1971, hob
US-Präsident Richard Nixon die Goldbindung des Dollars auf, wodurch der
Grundstein für das heutige Wirtschaftssystem mit seinen frei konfigurierbaren
und eben auch völlig irrationalen Wechselkursen gelegt wurde. Faktisch bedeute
dies den Verlust des Dollars als Leitwährung unter dem Aspekt der Stabilität.
WP Eberhard Eggers stellte dem Dilemma die
bildgewordene Demontage einer der Galionsfiguren dieser nun endenden Tradition
entgegen.
Dollars« von WP Eberhard Eggers in sehr gutem Erhaltungszustand konnte einen
druckgrafische Pretiose in den Sammlungsbestand aufgenommen werden, die
Zugleich an die Aufhebung der Goldbindung des Dollars vor 50 Jahren erinnert –
und diesen bemerkenswerten wirtschaftspolitischen Vorgang quasi direkt
illustriert.
Stilistisch in der Nähe zum Phantastischen Realismus
montiert Eggers in den Medaillon-Rahmen des Dollarscheins Porträts von
Tier-Mensch-Mischwesen in en-face- und Profil-Darstellung (wie man ihnen
ähnlich auch in anderen seiner zeichnerischen und druckgrafischen Arbeiten
begegnen kann), zusätzlich hervorgehoben durch die Wahl einer abweichenden
Druckfarbe. Der Betrachter hat hier reichlich Raum zur Interpretation:
verfremdete Gesichter mit irritierendem Ausdruck anstelle des
fotorealistisch-biederen Abbilds des ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten
von Amerika.