Verband Deutscher Bürgschaftsbanken
Schützenstraße 6a, 10117 Berlin
kuratiert von Josephine Taraschkewitz
Anlässlich der Berlin Art Week wird die Ausstellung der Werke aus der Sammlung Haupt im Verband der Deutschen Bürgschaftsbanken für ein Jahr neu kuratiert. Die Werke der Sammlung Haupt treten dieses Jahr in Dialog mit Werken der aufstrebenden Künstlerin Anna Ley.
Die Gegenstände sind vor einem reduzierten, oft einfarbigen Hintergrund platziert, perspektivisch verfremdet und ihrem Kontext enthoben. Die Stimmung in den Werken ist neutral. Auch deshalb ist Ley als Malerin in der Tradition der neuen Sachlichkeit zu verorten. Ihr Interesse geht jedoch über eine einfache Faszination an der Grafik hinaus.
Die Künstlerin betont die Symbolkraft von Logos, Emblemen und Icons. Es sind Bilder unseres kollektiven Bildgedächtnisses, die kritisch wahrgenommen, hinterfragt und beleuchtet werden können.
In ihren Ausstellungen beleuchtete sie aktuelle soziale und politische Fragen, zum Beispiel zur Zukunft der Europäischen Union („Europa. Ein Zwischenspiel“ April 2019 in der Galerie Kai Erdmann), Gedanken über ihren Heimatort Troisdorf und zuletzt zu sozialer Ungleichheit („Soforthilfe I“ November 2021 in der Kunsthalle Ost Leipzig; „Soforthilfe II“ Februar 2022 in der Galerie Kai Erdmann und „Palmen aus Plastik. Sommer, Sonne, soziale Ungleichheit“ Laufzeit 10.06.-10.09.2023 in der Galerie Waidspeicher Erfurt).
Ihr Arbeiten laden auf spielerische Weise zu einer Auseinandersetzung mit ernsten Themen ein. Die Künstlerin wird von der Galerie Kai Erdmann vertreten. Die Werke der Sammlung Haupt kreisen um das Thema Geld. Sie stammen von modernen und zeitgenössischen KünstlerInnen in unterschiedlichen Genres und Techniken.
Seit Mitte der 1990er Jahre sammelt der Berliner Rechtsanwalt Prof. Dr. Stefan Haupt diese Werke, deren gemeinsamer Aspekt die künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Geld ist – und damit liefert die thematische Sammlung vielfältige Einsichten in die Art und Weise, wie Künstler mit Geld umgehen und über Geld und Währungsphänomene reflektieren. Die Sammlung umfasst heute über 300 Arbeiten.
Geld bestimmt das Leben und Handeln und bildet die Existenzgrundlage der westlichen kapitalistischen Welt. Die Arbeiten der Sammlung Haupt üben Kritik am kapitalistischen Finanzsystem oder am Kunstmarkt. Sie weisen auf soziale Missstände von Gesellschaften hin und beschäftigen sich mit politischen und historischen Ereignissen wie der Deutschen Wiedervereinigung, Währungsunionen oder Wirtschaftskrisen. Kulturelle Unterschiede oder ästhetische Errungenschaften sowie auch die Rolle des Individuums in einer Gesellschaft hinterfragen die Künstler in den Arbeiten der Sammlung Haupt.
Die Vernissage wird von einer Buchpremiere des in Berlin lebenden Künstlers Sven Kalden begleitet.
Kaldens künstlerische Arbeit setzt sich mit den visuellen Phänomenen gegenwärtiger Krisen, Konflikte und Machtstrukturen auseinander. Er arbeitet mit gefundenem Filmmaterial und überspitzten Medienerscheinungen, die gefiltert und in einen neuen Kontext gestellt werden.
Vertretene KünstlerInnen der Sammlung Haupt:
BEWEGUNG NURR & Florian Göpfert
Thomas Baumgärtel
Caroline Weihrauch
Klaus Staeck
Lex Drewinski
Ralf Kopp
Dietrich Helms
Nikolaus Eberstaller
Katharina Arndt
Pete Jones
Stefano Cagol
Annett Deppe
Jan Henderikse
Dadara
Karen Michelsen Castañón
Eröffnung am 13.9.2023 – Veranstaltungsablauf:
18 Uhr Einlass und Beginn
18.30 Uhr Buchvorstellung von Sven Kalden
„Sven Kalden – LBB MAD XXL
LBB Lina Braake Bank, MAD as hell Bank, Kerbhölzer XXL l Ginibank”
19.30 Uhr Führung von Josephine Taraschkewitz und Kai Erdmann